Verbinden von Produktionslinien

Es wurde bei der Digitalisierung der Produktionslinien angesetzt. Dies erfolgte durch die Einführung zusätzlicher Sensoren, die Anbindung an Maschinensteuerungen und Messgeräte und die Speicherung all dieser Daten in einer zentralen Datenbank. Zu diesem Zweck wurden insgesamt 15.000 Messpunkte (Sensoren) an mehr als 100 Maschinen eingeführt. Dies führt zu einem hohen Datenaufkommen, das sich in zwei Hauptströme unterteilen lässt. Datenstrom 1 betrifft Daten aus dem Bürobereich in die Produktion. Dazu gehören Produktionsinformationen aus Aufträgen oder Daten für den Chargennummerdrucker, der automatisch das Verfallsdatum auf die Becher druckt. Datenstrom 2 betrifft Daten, die das System aus der Produktion abruft. Das betrifft z.B. produzierte Stückzahlen, durchschnittliche Kontrollgewichte, die Anzahl der ausgemusterten Produkte, die Maschinenaktivität und den Auftragsstatus.

Diese Digitalisierung und die Zentralisierung aller Daten in einer leistungsfähigen Datenbank sorgen u.a. dafür, dass die Planung von Produktionsdurchläufen deutlich weniger Zeit in Anspruch nimmt und die Produktionslinien effizienter genutzt werden können. Dadurch können die Bediener deutlich mehr Zeit damit verbringen, den Prozess zu überwachen und optimale Produkte herzustellen.

Verwaltungsaufgaben werden von der Software übernommen, u.a. um die Bediener zu entlasten

In der Vergangenheit erhielt der Bediener den Produktionsauftrag in Form eines Formulars. Anschließend musste er alle Daten manuell in das Produktionssystem übertragen, was nicht nur zeitaufwändig, sondern auch fehleranfällig war. Da die Nachfrage nach Produktvielfalt und die Anforderungen an die Produkte stiegen und immer mehr verschiedene Arten von Produktionsdurchläufen durchgeführt werden mussten, war es nicht mehr vertretbar, dies manuell zu machen. Der Bediener verbrachte immer mehr Zeit mit dem Eingeben von Daten. Die Digitalisierung sorgt dafür, dass die Auftragsinformationen direkt aus dem Bürobereich in das Produktionssystem eingepflegt werden. Dadurch muss der Bediener fast keine Verwaltungsaufgaben übernehmen und kann sich auf den eigentlichen Produktionsprozess konzentrieren.

Minimierung von Fehlern auf der Verpackung

Bei mehr als vierzig Eissorten und dem Export in Länder in der ganzen Welt ist es wichtig, dass das richtige Produkt in der richtigen Verpackung und in der richtigen Sprache angeboten wird. Die Verbraucher haben nicht nur ein Recht darauf, dass der Text auf der Verpackung in ihrer eigenen Sprache wiedergegeben wird, sondern es besteht auch eine gesetzliche Verpflichtung dazu. Ben and Jerry's wollte sicherstellen, dass der Inhalt, die Verpackung und der eingegebene Auftrag miteinander übereinstimmen. Dafür hat VLS|MES zusammen mit einem führenden Anbieter von Vision-Geräten eine Lösung entwickelt. Während des Produktionsprozesses liest die Vision-Kamera den Produktionscode auf jeder Verpackung. Diese Daten werden in die VLS|MES-Datenbank eingepflegt und das System überprüft, ob der Code korrekt ist. Ist dies nicht der Fall, wird das Produkt mit dem falschen Code aus der Produktionslinie entfernt, und es wird analysiert, was bei dem Prozess schief gelaufen ist, so dass entsprechende Korrekturmaßnahmen vorgenommen werden können.

Resultat

Ben & Jerry's in Hellendoorn ist jetzt eine der am stärksten automatisierten Eiscremefabriken des multinationalen Unternehmens. Für die gesamte Fabrik sind alle Produktionsprozesse und -schritte in einem zuverlässigen und benutzerfreundlichen digitalen System einsehbar. Mit VLS|MES wird Ben & Jerry's in der Lage sein, längerfristig die größten Schwachstellen zu identifizieren und den Produktionsprozess Schritt für Schritt weiter zu optimieren.